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Wartburg war der Handelsname der von 1956 bis zum 14. April 1991 im VEB Automobilwerk Eisenach gefertigten Personenkraftwagen-Baureihe des Herstellers IFA (Industrieverband Fahrzeugbau).
Der eigentliche Ursprung von Wartburg begann bereits im Dezember 1896 mit der Gründung der Fahrzeugfabrik Eisenach (FFE) als Aktiengesellschaft von Heinrich Ehrhardt.
Nachdem das Unternehmen anfänglich nur Kriegsgerät und Fahrräder hergestellt hatte, erfolgte ab 1898 auch in Eisenach der Bau von Automobilen. Somit war der erste Wartburg-Motorwagen geboren, welcher dem französischen Zweizylinder „Decauville“ entsprach, für den Heinrich Ehrhardt die Lizenz erworben hatte.
Im Jahr 1904 gab die Fahrzeugfabrik Eisenach den Markennamen Wartburg jedoch wieder auf, wobei die Produktion den neuen Namen Dixi erhielt.
Aufgrund finanzieller Probleme wurden die Automobilwerke Eisenach ab 1928 von BMW übernommen. Für die Bayerischen Motorenwerke, die sich bisher auf die Herstellung von Flugzeugmotoren konzentrierten, war dies der Einstieg in die Automobilproduktion.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde BMW vom thüringischen Pkw-Werk, durch den sowjetischen Militäradministration in Deutschland, enteignet. Worauf 1951 die Einführung eines neuen Firmenzeichens in Verbindung mit der neuen Firmenbezeichnung EMW (Eisenacher Motorenwerke) erfolgte und ein Jahr später zum VEB (Volkseigener Betrieb) erklärt wurde.
Unter staatlicher Führung wurde ab 1953 eine alte DKW-Entwicklung mit Zweitaktmotor konstruiert, die den Namen IFA F9 trug, woraus drei Jahre später die erste Wartburg 311 als Weiterentwicklung vom Band lief.
Motorisiert war der neue Wartburg 311 mit einem 900 Kubikzentimeter großen Dreizylinder-Zweitaktmotor, der 37 PS entwickelte und laut Werksangaben im Schnitt 9,8 Liter Benzin je 100 Kilometer verbrauchte sowie den Wagen 115 km/h schnell machte.
Der Wartburg 311 war mit den Jahren in verschiedenen Ausführungen erhältlich: als Limousine, Coupé, Wartburg Sport, als Cabriolet, Kombi mit drei Türen, Wartburg Camping mit fünf Türen, als Pritschenwagen und als zweitüriger Kübelwagen. Äußerlich kaum verändert, blieb der Wartburg 311 bis Mitte der sechziger Jahre im Programm.
Das Nachfolgemodell Wartburg 353, das seit 1966 in Serie vom Band lief, wurde äußerlich moderner gestaltet, der – ständig in Details weiterentwickelte – Motor war jedoch noch immer der Alte. Viele innovativen Ideen der Ingenieure konnten unter der damaligen DDR-Staatsführung nie verwirklicht werden.
Obwohl auch für den Wartburg 353 viele Nachfolgemodelle und Antriebsaggregate erfolgreich erprobt wurden, verließen bis 1988 auf Veranlassung „kompetenter“ Stellen in Politik und Wirtschaft 1.224.662 Fahrzeuge dieses Baumusters das Montageband des „VEB AWE“.
Mit dem Einbau eines in Lizenz gefertigten 4-Zylinder / 4-Takt-Motors (von VW Polo) ab 1988 in den PKW „Wartburg“ wurde die Karosserie nur leicht geändert, wobei die Typenbezeichnung ab diesem Zeitpunkt „Wartburg 1.3″ lautete.
Als im April 1991 aufgrund eines Treuhandbeschlusses der 152.775ste „Wartburg 1.3“ für immer als letzter produzierter Personenkraftwagen die nunmehr historischen Werkhallen verließ, begann endgültig die Liquidation des drittältesten Automobilwerk in Deutschland.
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