Alle Fachbegriffe
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Foto: von fintuq auf Pixabay
Die Tagfahrleuchten oder auch das Tagfahrlicht genannt ist eine Signal-Beleuchtung an der Vorderseite von Autos und Transportern. Es dient der passiven Sicherheit von Fahrzeugen. Die Scheinwerfer mit Abblendlicht und Fernlicht leuchten die Fahrbahn vor dem Fahrer aus. Das Tagfahrlicht soll allein die Sichtbarkeit eines Fahrzeugs für andere Verkehrsteilnehmer verbessern und damit Unfälle verhüten helfen. Die Bezeichnung Fahrlicht ist daher irreführend. Das Tagfahrlicht ist von seinem Zweck her eher mit Positionslichtern wie bei Flugzeugen oder Schiffen zu vergleichen.
Die EU-Richtlinie 2008/89/EG schreibt die Ausstattung mit Tagfahrlicht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge vor, die nach dem 7. Februar typisiert wurden. Eine Pflicht zur Benutzung besteht indes nicht. Eine Nachrüstung älterer Fahrzeuge ist nicht Pflicht, aber erlaubt, wenn sie den Standards ECE-R 48 und 88 folgt. Das bedeutet für die Montage im Wesentlichen:
Tagfahrlichter dürfen nur an der Fahrzeugfront angebracht werden.
Tagfahrlichter müssen mindestens 250 Millimeter über dem Boden angebracht werden und höchstens 400 Millimeter vom äußeren Fahrzeugrand entfernt.
Das Tagfahrlicht muss sich bei Aktivierung des Abblendlichts automatisch abschalten oder herunter dimmen.
Foto: Fotolia Urheber: Yuri Bizgaimer
Tagfahrleuchten werden sowohl mit herkömmlichen Glühlampen, als auch mit moderner LED realisiert. Die teureren LEDs benötigen mit ihrer Leistungsaufnahme von nur wenigen Watt 90 Prozent weniger Strom als Glühlampen. Dazu halten LED mit einer Lebensdauer von bis zu 100.000 Stunden quasi ein Autoleben lang. Dazu sind LED-Lösungen meist eleganter und dienen so auch dem Werterhalt eines Fahrzeugs.
Das Tagfahrlicht kann den Kraftstoffverbrauch senken. Bei dem in vielen Ländern empfohlenen Fahren mit Licht auch bei Tag summiert sich die Leistungsaufnahme von Scheinwerfern, Rücklicht, Kennzeichen- und Instrumentenbeleuchtung auf bis zu 200 Watt – das macht bis zu 0,2 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer aus. Mit LED Tagfahrleuchten sinkt der Mehrverbrauch unter die Nachweisgrenze.
Dass Tagfahrlicht die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht, ist unter Experten umstritten. Eine Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) gemeinsam mit dem Fachgebiet Lichttechnik der FU Berlin blieb im Ergebnis ohne „nennenswerte positive Effekte“. Allerdings würden andere Verkehrsteilnehmer bei trübem oder regnerischen Wetter einem beleuchteten Fahrzeug länger den Blick zuwenden. Der TÜV kam zu der Ansicht, dass das Tagfahrlicht die Sichtbarkeit besonders in Alleen, in Häuserschluchten oder auf Landstraße mit wechselndem Licht deutlich erhöhe.
Kritiker wenden ein, dass tagsüber unbeleuchtete Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer durch die Fokussierung des Blicks auf beleuchtete Fahrzeuge einer höheren Gefährdung ausgesetzt seien. Das hatten auch besonders Motorradverbände befürchtet. Die Unfallforschung bestätigt diese Befürchtungen bislang nicht.
Autohersteller sind längst dazu übergegangen, mit dem Tagfahrlicht die Konturen ihrer Fahrzeuge nachzuzeichnen. So formt das Tagfahrlicht auch die Lichtsignatur eines Autos und zum wird zum Bestandteil des Designs und Markenauftritts. Der Zubehörhandel bietet Nachrüstsätze auch zur Individualisierung von Autos.
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