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Foto: Mazada
Jujiro Matsuda hatte einen guten Riecher, als er 1920 sein eigenes Unternehmen gründete und es Mazda taufte, weil sein Name Matsuda im Japanischen wie Mazda ausgesprochen wird. Vom Automobilhersteller war der Firmengründer aber noch weit entfernt, kümmerte sich anfangs ausschließlich um die Veredelung von Kork. Acht Jahre nach der Firmengründung wurden zudem die ersten Maschinenteile produziert. Nur zwei Jahre später entstand aus diesem Industriezweig ein eigenes Motorrad, später war der Name Mazda mit den ersten LKW verbunden. Es folgten die Wirren des Zweiten Weltkrieges, Mazda wurde in die Rüstungsindustrie eingebunden. Mit Beginn der 50er Jahre produzierte das im japanischen Fuchu ansässige Unternehmen zunächst kleine LKW mit drei oder vier Rädern und entwickelte sich ab 1960 mit dem Mazda Coupé R360 endgültig zum Automobilbauer. Der Erfolg reizte 1979 den Giganten Ford dazu, 33,4 Prozent der Stammanteile zu übernehmen und sich als Mutterkonzern von Mazda zu präsentieren. Bis 2008, denn in diesem Jahr vollzog Ford die Trennung von Mazda, behielt jedoch einen Firmenanteil von 13,4 Prozent.
Nach dem Erscheinen des kleinen R360 vereinbarten Mazda sowie das deutsche Unternehmen NSU über einen Lizenzvertrag im Jahre 1961 die weitere Nutzung und Weiterentwicklung von Wankelmotoren. Aus dieser Zusammenarbeit entstand der legendäre Mazda 110 S Cosmo, der ab 1967 mit einem Zweischeiben-Wankelmotor für Furore sorgte. Gebaut bis 1972, hatte Mazda seinen ersten Serienwagen auf den Markt gebracht, ihn 1519-mal gebaut, und zwar ausschließlich als Rechtslenker mit einem Liter Hubraum und 81 kW bzw. 110 PS. Ein Cosmo-Modell aus dem Jahre 1970, der Cosmo Sport Series II L10B, erzielte 2015 auf einer Auktion der Firma Bonhams in den USA einen Verkauserlös von 110.000 USD inklusive Aufgeld. Die Cosmo-Serie war gleichzeitig Vorreiter für die RX-Modelle.
Mazda nahm Deutschland ins Visier und gründete 1972 unter dem Namen Mazda Deutschland GmbH die erste vollwertige Niederlassung im nordrheinwestfälischen Hilden. Den Vertrieb nahmen die deutschen Mitarbeiter ab 1973 auf. Sechs Jahre stand der Umzug nach Leverkusen-Hitdorf an, das seitdem als Europazentrale gilt. Dazwischen lag noch die 1984 veröffentlichte Umfirmierung von Mazda in Matdsuda K.K. (Mazda Motor Corporation). 1989 gelang der Firma dann eine ganz besondere Leistung mit dem Roadster MX-5, Kunden in Europa und Nordamerika waren begeistert von dem offenen Sportwagen. Nur ein Jahr später eröffnete Mazda sein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum im hessischen Oberursel, es war ein weiterer bedeutender Meilenstein in der Firmengeschichte.
Aber auch im Sport war Mazda erfolgreich. 787B nannte sich das Modell aus dem Jahre 1991, mit dem der japanische Autohersteller zum Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans fuhren und dem Konkurrenten Jaguar zwei ganze Runden abnahmen. Wieder war es ein 700 PS-starker 4-Scheiben-Wankelmotor, mit dem der 787B dieses Kunststück als bisher einzigem japanischen Hersteller fertigbrachte.
Die SUV-Welle rollt und Mazda antwortet auf die Entwicklung mit der CX-Reihe. Der CX-9 geht 2007 an den Start, angetrieben von einem 3,5 Liter-V6-Benziner. Der SUV wird u. a. in Russland und den USA angeboten, Westeuropa bleibt jedoch außen vor. Im Jahr 2012 folgt der CX-5, ein Kompakt-SUV mit wahlweise zwei Diesel und einem Benziner an Bord. Auffallend ist das neue KODO-Design. Der CX-3 folgt 2014, bildet die kleine SUV-Marke des Konzernes ab, wird von zwei Ottomotoren und einem Dieselmotor angetrieben, optional steht ein Allradantrieb zur Verfügung.
Die Antwort auf den Wunsch der Kunden nach einem Kombi ist der Mazda6, der seit 2002 die Straßen bevölkert. Bereits 2016 standen über eine Million Mazda6 in den weltweiten Verkaufslisten. BiXenon-Scheinwerfer, Kurvenlicht, eine Einparkhilfe, die Reifendruckkontrolle, ein automatisch abblendender Innenspiegel, aber auch MP3, Bluetooth sowie die Freisprecheinrichtung sind obligatorisch. Ab 2013 gilt der Leitspruch „Kodo – Soul of Motion“, mit vielem geschwungenen Überhängen und Linien sowie SkyActive-Technologie und das Aufsehen erregende „I-Eloop-System“, die die Bremsenergie speichert und somit als Stromquelle für die Scheinwerfer oder das Radio dient.
Aktuell ist es bereits die vierte Generation, die am 7. September 2014 in den USA, Spanien und Japan gleichzeitig vorgestellt wird. Auf der New York Auto Show, wir schreiben das Jahr 2016, wird der Mazda MX-5 RF präsentiert, die Version des Sportwagens mit einem faltbaren Targa-Dach. Produktionsstandort ist das Mazda-Werk im japanischen Hiroshima.
„Wenn wir es richtig machen wollen, müssen wir uns eben Zeit nehmen.“ Gemeint ist die Entwicklung moderner und innovativer Hybrid-Motoren, bei der Mazda deutlich ins Hintertreffen gekommen ist. Geplant ist die Freigabe von E-Mobil oder Plug-in-Antrieben erst 2018. Die Entscheidung fiel bereits vor der „Dieselgate“ -Affäre, bis dahin sollen die Mazda-Fahrer sich also noch gedulden und „die Hände am Steuer behalten und den Fahrspaß genießen“, heißt es dazu aus dem Konzern. Der sich selbst als kleiner Händler sehende Automobilhersteller kann innerhalb von Europa jedoch immerhin auf einen Marktanteil (Stand November 2017) von 1,4 Prozent verweisen.
Das Format von 3,07 m x 3,42 m ist sicher ungewöhnlich. So groß ist aber der Bildband, den Mazda 2004 herausbrachte. Für heiße Diskussionen sorgte aber auch das Concept-Car „Mazda Hakaze“, ein Coupé mit Softroader-Qualitäten und den Fahreigenschaften eines Roadsters. Vorgestellt wurde das Fahrzeug bereits im Frühjahr 2007. Und zwar ohne Türgriffe, mit Scherentüren und Kameras, die die Rückspiegel ersetzten. Aussergewöhnlich ist auch das Mazda Museum in Augsburg, in dem in einem ehemaligen Straßenbahndepot rund 50 Mazda-Modelle zu sehen sind. Eröffnet wurde das Museum, es ist das einzige seiner Art in Europa, bereits am 15. Mai 2017.
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