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Der sichere Transport von Hunden im Auto ist ein Thema, das viele Hundebesitzer oft unterschätzen. Nicht nur Komfort, sondern vor allem Sicherheit spielt eine entscheidende Rolle. Ein ungesicherter Hund kann bei einem Unfall zu einem enormen Sicherheitsrisiko für alle Insassen werden.
Das Verletzungsrisiko durch einen ungesicherten Hund im Auto wird oft unterschätzt. Bei einem Unfall wirkt ein Hund aufgrund seines Gewichts und der Geschwindigkeit wie ein Geschoss, das im schlimmsten Fall lebensgefährliche Verletzungen verursachen kann. Bei einer Kollision mit 50 km/h erreicht ein 20 Kilogramm schwerer Hund eine Aufprallkraft von über 600 Kilogramm. Diese immense Kraft kann verheerende Folgen haben – nicht nur für den Hund, sondern auch für die Fahrzeuginsassen.
Neben der offensichtlichen Gefahr während eines Unfalls gibt es auch eine weniger beachtete, aber genauso wichtige Gefahrensituation: Rettungskräfte und Ersthelfer, die nach einem Unfall am Einsatzort eintreffen, können durch einen verängstigten oder verletzten Hund behindert oder sogar gefährdet werden. Ein unter Schock stehendes Tier kann unvorhersehbar reagieren, etwa aggressiv werden oder panisch umherlaufen, was die Rettungsarbeiten erschwert oder verzögert. Daher ist es nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern auch aus Sicherheitsgründen essenziell, dass Hunde während der Fahrt ordnungsgemäß gesichert werden.
Zusätzlich sieht das Gesetz vor, dass Hunde im Auto als „Ladung“ gelten, die nach der Straßenverkehrsordnung (§ 22 StVO) gesichert werden muss. Bei Verstößen drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg. Doch weit gravierender als die rechtlichen Folgen sind die potenziellen Gefahren für Leib und Leben.
Der ADAC hat in verschiedenen Crashtests die Sicherheitswirkung von Hundetransport-Systemen untersucht und dabei teils erschreckende Ergebnisse festgestellt. Viele der häufig genutzten Systeme, wie einfache Sicherheitsgeschirre oder ungesicherte Transportboxen, bieten nur unzureichenden Schutz. In simulierten Unfallszenarien zeigten sich diese Lösungen oft als unzureichend, um das Tier vor Verletzungen zu schützen und die Insassen vor herumfliegenden Gegenständen zu bewahren.
Ein wesentlicher Punkt, den der ADAC immer wieder betont, ist die korrekte Anwendung der Sicherungssysteme. Viele Produkte verlieren ihre schützende Wirkung, wenn sie falsch installiert oder verwendet werden. Der Automobilclub rät deshalb dringend, nur Produkte zu nutzen, die Crashtests unterzogen wurden und speziell für den Hundetransport im Auto konzipiert sind. Dazu gehört auch eine regelmäßige Überprüfung der Systeme auf Verschleiß und Stabilität.
Eine weitere Empfehlung des ADAC ist, sich nicht ausschließlich auf Trenngitter oder einfache Sicherheitsgeschirre zu verlassen. Diese bieten zwar einen gewissen Schutz, sind aber im Ernstfall nicht so effektiv wie hochwertige Transportboxen, die fest im Fahrzeug verankert sind. Der ADAC rät außerdem dazu, bereits bei der Wahl des Autos an die Transportmöglichkeiten für Haustiere zu denken, insbesondere bei häufigen Fahrten oder langen Strecken.
Für den sicheren Transport von Hunden im Auto gibt es eine Vielzahl von Sicherungssystemen, die je nach Größe des Hundes und des Fahrzeugs unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten.
Hier die gängigsten Varianten im Überblick:
Die sicherste Methode für den Hundetransport im Auto ist laut ADAC der Einsatz einer stabilen Transportbox, die im Kofferraum eines Kombis oder SUVs fest verankert wird. Eine Metallbox bietet hierbei den besten Schutz, da sie besonders stabil ist und im Falle eines Unfalls den Hund effektiv schützt. Wichtig ist, dass die Box fest an den Verzurrösen des Fahrzeugs befestigt wird, um ein Umherfliegen zu verhindern. Der Hund sollte in der Box genügend Platz zum Liegen haben, aber nicht so viel, dass er bei einem Aufprall durch die Box geschleudert wird.
Für Fahrzeuge ohne großen Kofferraum oder für kleinere Hunde kann eine kleinere Transportbox auf der Rückbank eine gute Alternative sein. Auch hier muss die Box jedoch festgeschnallt werden, um bei einem Unfall nicht zur Gefahr zu werden. Sicherheitsgeschirre sind eine weniger sichere, aber praktikable Lösung für kurze Fahrten oder für Hunde, die nicht in eine Box passen. Sie sollten jedoch immer gut verarbeitet und korrekt angepasst sein, um den Hund bestmöglich zu schützen.
Zusätzlich zur Wahl des Transportsystems ist es wichtig, den Hund langsam und geduldig an das System zu gewöhnen. Eine stressfreie Eingewöhnung trägt dazu bei, dass der Hund die Fahrt als angenehm empfindet und ruhig bleibt. So kann nicht nur die Sicherheit, sondern auch das Wohlbefinden des Hundes während der Autofahrt gewährleistet werden.
Weiterführende Quellen und Links: