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Die Geschichte der deutschen Automobilindustrie ist reich an innovativen Unternehmen, die wegweisende Fahrzeuge entwickelt haben. Eines dieser Unternehmen, das einen markanten Beitrag zur Automobilgeschichte leistete, war die Ehrhardt-Szawe Automobilwerk AG. Gegründet im frühen 20. Jahrhundert, hinterließ das Unternehmen einen bleibenden Eindruck auf dem Markt, bevor es später in die Annalen der Geschichte einging.
Die Wurzeln der Ehrhardt-Szawe Automobilwerk AG reichen bis ins Jahr 1904 zurück, als Heinrich Ehrhardt in Düsseldorf ein Unternehmen gründete, das seinen Namen trug. Zu dieser Zeit war Ehrhardt im Besitz der Lizenz für Fahrzeuge von Decauville, die bis 1903 in seinem ersten Unternehmen, der Fahrzeugfabrik Eisenach AG, genutzt wurde. Die Marke Ehrhardt, und gelegentlich auch Ehrhardt-Decauville, begann ihre Reise in der Automobilbranche.
Unter der Leitung von Gustav Ehrhardt, Heinrichs Sohn, entwickelte sich das Unternehmen weiter und etablierte sich als bedeutender Akteur auf dem Markt. Ein Werk wurde in Zella-Mehlis eingerichtet, und das Unternehmen begann, eine Vielzahl von Modellen herzustellen, die von der Öffentlichkeit begeistert aufgenommen wurden.
1922 erfolgte die entscheidende Übernahme durch Szawe, gefolgt von einer Umbenennung in Ehrhardt-Szawe Automobilwerk AG. Dies markierte eine neue Ära für das Unternehmen, das seinen Hauptsitz nun nach Berlin verlegte. Der Markenname wechselte zu Ehrhardt-Szawe, und das Unternehmen trat mit neuer Energie und Ambitionen auf den Markt.
Die Produktion erreichte in den kommenden Jahren ihren Höhepunkt, aber 1924 endete sie abrupt. Das Werk in Zella-Mehlis wurde anschließend von der Pluto Automobilfabrik genutzt, und die Geschichte von Ehrhardt-Szawe nahm ein Ende.
Ehrhardt Fahrzeuge 1911
Die Fahrzeugpalette von Ehrhardt-Szawe war vielfältig und spiegelte die technologischen Fortschritte und den Geschmack der Zeit wider.
Zu den herausragenden Modellen dieser Ära gehörten der 16/20 PS und der Fidelio 8 PS. Der 16/20 PS, der nach Decauville-Lizenz entwickelt wurde, war ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Mit einem Vierzylindermotor und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h war er ein Symbol für Leistung und Eleganz. Der Fidelio 8 PS, das leistungsschwächste Modell, bot dennoch eine respektable Leistung und war ein beliebtes Fahrzeug seiner Zeit.
Weitere Modelle wie der 8/10 PS und der 31/60 PS folgten und trugen zum Erfolg des Unternehmens bei, indem sie eine breite Palette von Kundenbedürfnissen ansprachen.
In den Jahren nach 1918 führte Ehrhardt-Szawe neue Modelle wie den 10/40 PS und den 15/60 PS ein. Diese Fahrzeuge, ausgestattet mit Vierzylinder- bzw. Sechszylindermotoren, zeugten von der fortwährenden Innovationskraft des Unternehmens und seiner Fähigkeit, sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen.
Unter dem Markennamen Ehrhardt-Szawe wurde ein einziges Modell produziert: der 10/50 PS. Mit einem Sechszylindermotor und OHC-Ventilsteuerung sowie Karosserien von Szawe, repräsentierte dieses Modell das Beste aus beiden Welten und hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Automobilgeschichte.
Die Ehrhardt-Szawe Automobilwerk AG mag zwar nicht mehr physisch präsent sein, aber ihr Erbe lebt in den Erinnerungen derjenigen fort, die ihre Fahrzeuge gekannt und geschätzt haben. Als ein Pionier in der deutschen Automobilindustrie hat das Unternehmen Spuren hinterlassen, die auch heute noch sichtbar sind.
Weiterführende Links und Quellen:
Ehrhardt-Szawe Automobilwerk auf Wikiperdia
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