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Foto: Dacia
Dacia [ˈdatʃi̯a] ist ein rumänischer Automobilhersteller, der zur Renault-Nissan Gruppe gehört. Der Name Dacia war ursprünglich der Markenname des rumänischen Autoherstellers UAP in Pitești, der später auch als Unternehmen Dacia firmierte. UAP steht für "Uzina de Autoturisme Pitești", was wörtlich übersetzt "Autowerk Pitești" bedeutet. Der Name Dacia leitet sich von der römischen Provinz Dakien (lateinisch Dacia) ab, die Teile des heutigen Rumäniens umfasste. Das ursprüngliche Markenzeichen von Dacia war ein Schildemblem mit der Abkürzung UAP im oberen Teil und einem Adler, der auf Felsen stand und die Flügel ausbreitete.
Im Jahr 2021 verkaufte Dacia weltweit 537.095 Fahrzeuge, wobei der Sandero mehr als die Hälfte der Verkäufe ausmachte. 2016 produzierte Dacia in acht Ländern: Rumänien, Russland, Marokko, Algerien, Iran, Indien, Kolumbien und Brasilien.
Errichtet wurde das Werk 1952 in Colibași (heute Mioveni) nordöstlich von Pitești. Es fungierte zunächst hauptsächlich als Zulieferbetrieb für das LKW-Werk Steagul-Roșu (später Roman) in Brașov. Im Jahr 1967 wurde das Werk mit Unterstützung der französischen Renault-Werke modernisiert und zu einem Automobilwerk ausgebaut. Ab August 1968 lief das erste Modell, der Dacia 1100, vom Band – ein Lizenzbau des französischen Renault 8. Größere Stückzahlen erreichte Dacia/UAP ab 1969 mit dem Dacia 1300, einem Lizenzbau des Renault 12. Bis 1976 wurden insgesamt etwa 280.000 Dacia-Pkw gebaut. Die Produktion des Dacia 1300 wurde 2004 eingestellt, nachdem in 35 Jahren insgesamt 1.959.730 Fahrzeuge hergestellt wurden. Dieser Dacia wurde auch als "Volkswagen" Rumäniens bezeichnet.
Im Jahr 1978 wurde der Lizenzvertrag mit Renault beendet, und es wurden weitere Modelle eingeführt, die jedoch alle vom Renault 12 abgeleitet waren. 1986 begann in Timișoara die Produktion des Dacia 500, der im Volksmund auch Lăstun (Schwalbe) genannt wurde.
In die DDR wurde der Dacia 1300 ab 1973 importiert und erfreute sich dort zunächst großer Beliebtheit. Die Verarbeitungsqualität ließ jedoch immer mehr nach, was dem Ruf von Dacia schadete. Mit der Öffnung nach Westen sanken die Produktionszahlen. Dacia begann, sich nach einem Technologiepartner umzusehen, und ging eine lose Kooperation mit Peugeot ein. Ein Ergebnis war der Dacia Nova, der auf einer vom Peugeot 309 abgeleiteten Bodengruppe basierte.
Ende der 1990er-Jahre begann Renault, sich für Dacia zu interessieren, und erwarb 1999 Mehrheitsanteile. Die Produktion des Solenza, einem Nachfolger des Dacia Nova, wurde Anfang des Jahres 2005 eingestellt.
In Westeuropa weniger verbreitet waren die von 1975 bis zum 8. Dezember 2006 produzierten Nutzfahrzeuge mit offener Ladefläche, basierend auf der Karosserie des Dacia 1300. Die Produktion wurde eingestellt, um die Produktion des Logan zu erweitern. Seit 2004 werden in den Werken in Mioveni und Pitești der Logan, der Sandero sowie Nutzfahrzeuge mit offener Ladefläche hergestellt. Der Logan, eine Renault-Entwicklung, wurde in Osteuropa zunächst zu einem niedrigen Preis verkauft. Ab Juni 2005 gab es eine Version für Westeuropa. Im Jahr 2008 wurde die erste Generation des Sandero vorgestellt, der sich ebenfalls durch einen niedrigen Einstiegspreis auf dem Markt durchsetzen konnte.
Ab etwa dem Krisenjahr 2008 fand Dacia mit Kampfpreisen das richtige Konzept gegen die Krise. Der Hersteller verzeichnete einen Anstieg des Marktanteils und konnte seinen Absatz steigern. Dacia war in der Saison 2009/2010 offizieller Haupt- und Trikotsponsor des Hamburger Fußballvereins FC St. Pauli. Im Jahr 2021 wurde mit der Konzeptstudie Bigster ein neues Logo eingeführt.
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