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Geschrieben von ALexikon

Beschleunigungsanreicherung

Warum gibt es einen Beschleunigungsanreicherung?

Ein Teil des Kraftstoffes schlägt sich sowohl bei Otto-, als auch bei Vergasermotoren an den kühlen Saugrohrwänden nieder. Insbesondere Motoren mit Zentraleinspritzung sind hiervon sehr stark betroffen. Weiterhin kann der Kraftstoff nur verzögert, also vermischt mit Luft, in den Brennraum gelangen, wenn die Drosselklappe sehr schnell geöffnet wird. Dadurch wiederum entsteht ein abgemagertes Gemisch. Ein solches, zu stark abgemagertes Gemisch, kann dabei dann zu Einbruch oder gar dem völligen Aussetzen des Drehmomentes führen. Damit genau das nicht passiert, wird zusätzlich Kraftstoff über eine Beschleunigungsanreicherung ins Saugrohr eingebracht. Damit ist zwar der Motor vor dem Schaden gerettet, allerdings erhöhen sich dabei auch die HC- und CO-Werte.

 

Die Wirkung

Die zusätzliche Einspritzung von Gemisch ist dabei so reguliert, dass nur die Menge zusätzlich eingespritzt wird, die benötigt wird, um die Beschleunigung selbst durchzuführen, ohne dass ein Drehmomenteinbruch oder eine Verzögerung entsteht. Diese Einstellung wirkt sich dabei positiv auf die Abgasemissionen, speziell auf die HC- und CO-Ausstöße, sowie auf den gesamten Kraftstoffverbrauch aus. Bei Vergasermotoren wurde diese zusätzliche Einspritzung mit einer Beschleunigerpumpe durchgeführt, die das Gemisch sehr stark angefettet hat. Eine solch starke Anfettung ist aber heute nicht mehr nötig, wenn es direkt vor das Einlassventil eingespritzt wird.

Bei modernen Fahrzeugen

Die modernen Einspritzsysteme lösen die Beschleunigungsanreicherung dabei erst aus, wenn die Luftmasse beziehungsweise die Motorlast zwischen den einzelnen Arbeitstakten einen bestimmten Schwellwert überschreiten. Dabei ist der Wert, mit dem das Gemisch angereichert wird, von verschiedenen Faktoren abhängig.

Dazu gehören hauptsächlich:

  • die Geschwindigkeit des Lastwechsels
  • die Drehzahl
  • die Motortemperatur
  • die Last selbst

Dabei wird die zusätzlich zugeführte Kraftstoffmenge vorrangig über Zwischenspritzer oder eine Verlängerung des normalen Einspritzimpulses erreicht. Damit hierbei kein Beschleunigungsklopfen auftritt, wird der Zündwinkel gleichzeitig dynamisch zurückgesetzt.

 Beim Diesel

Bei den Dieselmotoren dagegen ist eine solche Beschleunigungsanreicherung, also die zusätzliche Gemischeinspritzung während des Beschleunigungsvorganges, nicht nötig. Allerdings kann durch die Einspritzanpassung eine erhöhte Startmenge eingegeben werden. Diese kann die Kondensations- und Leckverluste ausgleichen. Außerdem kann diese Maßnahme das Motordrehmoment in der Hochlaufphase nach dem Start erhöhen.

Wenn der Dieselmotor dann aufgeladen ist, muss die Einspritzmenge ladedruckabhängig beschränkt werden, um den Schwarzrauch zu minimieren.