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Ein wichtiger Bestandteil des Erdöls ist Benzol. Des Weiteren ist es der Grundkörper jeglicher aromatischer Verbindungen. Seine Siedetemperatur liegt bei 80° C, sodass es gleichzeitig mit Otto-Kraftstoffen siedet. Beim motorischen Verbrennungsprozess kann sich Benzol auch aus anderen Kraftstoffbestandteilen bilden, allerdings ist die dabei entstehende Menge so gering, dass sie kaum Beachtung findet. Früher fand Benzol außerdem Verwendung als aktive Mischungskomponente im Otto-Kraftstoff, was wohl auf dessen hohe Oktanzahl zurückzuführen ist. Beim Benzol liegen sowohl ROZ, als auch MOZ über 100. Die Verfügbarkeit Benzols aus der Kohlehydrierung war ein weiterer wichtiger Punkt, warum es als aktive Mischungskomponente eingesetzt wurde.
Aber bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts verlor Benzol bei der Beimischung zu Kraftstoffen immer mehr an Bedeutung. Das war in etwa zu der Zeit, als die katalytischen Reformer eingeführt worden sind. Dann wurden auch noch die gesundheitlichen Risiken bekannt, die beim Umgang mit Benzol entstehen. Das war das endgültige Aus für den Stoff. Seit dem Jahre 2000 ist nun die gesetzliche Höchstgrenze bei der Benzolkonzentration auf maximal ein Volumenprozent abgesenkt worden. Doch bereits lange vorher wurde der Benzolanteil in Kraftstoffen deutlich gesenkt. Um diese Senkung zu erreichen, können unterschiedliche Verfahren angewendet werden. Zum einen findet man das Verfahren, bei dem die Kraftstoffkomponenten, die wenig Benzol enthalten, aber dennoch über eine ausreichend hohe Oktanzahl verfügen, als Anteil am Kraftstoff erhöht werden. Dazu gehören unter anderem Butan, Isommerisat, leichtes Cat Crack Gasoline, Polymerbenzin oder MTBE. Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Siedepunkt des Endproduktes zu erhöhen. So wird auch der Benzolgehalt im katalytischen Reformat minimiert. Auch die Minimierung von Benzol-Verursachern ist eine Möglichkeit dessen Anteil zu senken. Wird das Benzol extrahiert und in der chemischen Industrie weiter verarbeitet, sinkt ebenfalls der Benzolanteil am Endprodukt.
Mit diesen Methoden werden dabei hauptsächlich deutsche Otto-Kraftstoffe behandelt. Dabei ist es aber gelungen, den Benzolgehalt noch unter der gesetzlich vorgeschriebenen Minimalgrenze zu halten. Beim Kraftstoff der Sorte „Super Plus“ wurde der gesetzlich vorgeschriebene Maximalbenzolgehalt bereits seit 1995 eingehalten, damals sogar noch auf freiwilliger Basis. Hauptgrund hierfür war wohl die Tatsache, dass Super Plus meist in Fahrzeugen ohne Katalysator eingesetzt wurde, die eine höhere Schadstoffemission verursacht haben. So konnte der Benzolanteil, der in den Abgasen dieser Fahrzeuge in besonders hoher Konzentration enthalten war, bereits damals deutlich gesenkt werden. Möglich war der „verfrühte“ Einsatz der Technik aber nur deshalb, weil Super Plus damals nur in geringen Mengen hergestellt wurde.
Durch die ständig steigende Zahl von Fahrzeugen mit Katalysatoren und die Absenkung des Benzolgehalts in den Otto-Kraftstoffen, konnte der Anteil des Benzols an den ausgestoßenen Abgasen deutlich verringert werden.
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