Alle Fachbegriffe
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Die Auspuffanlage übernimmt mehrere Aufgaben: Die wichtigste Aufgabe des Auspuffs besteht darin, den Schall zu reduzieren. Die Abgase verlassen mit Überschallgeschwindigkeit die Zylinder. Dadurch entsteht bei jedem Vorgang ein lauter Knall. Dieses Geräusch muss vom Schalldämpfer reduziert werden. Dazu gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Diese sind entweder die Reflexion oder die Absorption. Welches Verfahren infrage kommt, hängt vom jeweiligen Hersteller ab.
Eine weitere Aufgabe besteht in der Abkühlung der Abgase. Beim Verlassen des Brennraums weisen die Abgase Temperaturen von etwa 2.500 Grad Celsius auf. Diese müssen bis zum Austritt aus dem Endrohr so weit abgekühlt werden, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können.
Die dritte Aufgabe besteht in der Reinigung der Abgase. Bei Fahrzeugen mit einem Benzinmotor muss der CO₂-Gehalt gesenkt werden. Bei Dieselfahrzeugen geht es in erster Linie um die Absorption von Rußpartikeln. Daher ist die gesamte Auspuffanlage sehr komplex. Sie muss exakt auf das Verhalten des Motors abgestimmt werden, um alle Aufgaben erfüllen zu können.
Bei modernen Fahrzeugen besteht die Abgasanlage aus mehreren Komponenten. Direkt am Zylinderkopf befindet sich der sogenannte Abgaskrümmer. Dort laufen die Abgasrohre der einzelnen Zylinder in ein einziges Rohr zusammen. Durch das Hosenrohr werden die Abgase bei Fahrzeugen mit Benzinmotoren in den Katalysator geleitet. Bei Dieselfahrzeugen führt das Hosenrohr zum Rußpartikelfilter. Von dort aus geht es weiter in den Schalldämpfer. Einige Anlagen sind mit einem Vorschalldämpfer sowie einem Endschalldämpfer ausgestattet. Aus dem Schalldämpfer treten die Abgase durch das Endrohr ins Freie.
Damit die Schwingungen des Auspuffs nicht auf die Karosserie übertragen werden, ist die Abgasanlage unterhalb des Fahrzeugs mit flexiblen Aufhängungen befestigt. Diese absorbieren die Schwingungen, sodass die Fahrzeuginsassen nichts davon spüren. Bei der Konstruktion einer Abgasanlage müssen die Hersteller dafür sorgen, dass eine passende Strömungsgeschwindigkeit eingehalten wird. Ist dies nicht der Fall, erhöht sich der Gegendruck im System. Ein zu hoher Gegendruck führt zu einer Reduzierung der Motorleistung.
Durch die hohen Abgastemperaturen treten große thermische Belastungen an den Komponenten der Abgasanlage auf. Das führt auch zu Ausdehnungen der einzelnen Bauteile. In Kombination mit Wasser können die Abgase auch Säuren bilden, die zur Korrosion führen. Wasser im Auspuff entsteht immer dann, wenn nur kurze Strecken gefahren wurden. Durch die kurzfristige Erwärmung und nachfolgender Abkühlung entsteht Kondenswasser. Bei längeren Fahrten verdunstet das Kondenswasser wieder.
Auch von außen kann Wasser Schäden an den Komponenten der Abgasanlage anrichten. Bei Fahrten auf nassen Straßen lässt es sich nicht verhindern, dass Spritzwasser den Auspuff angreift. Besonders schlimm ist die Belastung, wenn die Straßen im Winter zuvor mit Salz abgestreut wurden. Dann beginnt der Auspuff mitunter auch, von außen zu korrodieren. Eine sichtbare Korrosion wird vom TÜV oder einer anderen Prüforganisation bemängelt.
Einige hochwertige Fahrzeuge sind mit einer Auspuffanlage aus Edelstahl ausgestattet. Dann besteht niemals die Gefahr der Korrosion. Solche Abgasanlagen sind jedoch sehr teuer. Des Weiteren gibt es auch den sogenannten Sportauspuff. Dieser führt dazu, dass das Fahrzeug ein kerniges Motorengeräusch entwickelt. Liebhaber von sportlichen Fahrzeugen ist dieser Aspekt außerordentlich wichtig. Es gibt zudem Anlagen, die mit zusätzlichen Lautsprechern ausgestattet sind. Dadurch lässt sich das gewünschte Motorengeräusch besonders gut einstellen.
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