Geschrieben von ALexikon

Was ist ein Winterreifen und was zeichnet diesen aus?

Winterreifen
Foto: Fotolia | Urheber: v.poth

 

Winterbereifung ist für niedrigere Temperaturen und für die winterlichen Verhältnisse im Straßenverkehr ausgelegt. Die Reifen bestehen aus einer besonders kälteresistenten Gummimischung. Bei Minusgraden verhärtet sie vergleichsweise deutlich weniger und garantiert deshalb eine bessere Kraftübertragung und Verzahnung auf dem jeweiligen Untergrund.

 

Wie Winterreifen gekennzeichnet sind

Das M+S-Symbol ist die in Deutschland vorgeschriebene Kennzeichnung für Winterreifen auf der jeweiligen Reifenflanke. Die Kennzeichnung steht für engl.: Mud and Snow oder deutsch: Matsch und Schnee. Sie steht auf Reifen, deren Reifenprofil, -struktur und – Mischung hauptsächlich konzipiert wurde, auf schneebedeckten Fahrbahnen für vergleichsweise bessere Leistungen zu sorgen.
Reifen mit einem Schneeflockensymbol bieten eine verbesserte Kontrollierbarkeit und mehr Sicherheit auf Eis und Schnee.
In Deutschland ist eine entsprechende Winterbereifung seit dem Jahr 2010 Vorschrift, wenn es die Straßenverhältnisse mit Glatteis, Schneematsch, Schneeglätte und Reif glätte erfordern. Dabei können es sowohl Winter- als auch Ganzjahresreifen sein, deren mindeste Profiltiefe 1,5 mm beträgt.

 

Die Unterschiede zwischen Winter- und Sommerreifen

Die Naturkautschukzusammensetzung des Materials sorgt bei Winterreifen für eine bessere Fahrbahnhaftung. Während die Sommerreifen unter einer Temperatur von sieben Grad verhärten und an Haftung verlieren, bleibt die Winterbereifung weich und flexibel. Zudem verfügt sie über ein tieferes Profil und über mehr feine Rillen. Diese Lamellen verbessern den Grip zusätzlich.

 

Die Funktionsweise der Winterbereifung

Nicht nur Schnee und Eis, sondern auch die niedrigen Temperaturen, Regenwetter oder auch kalte und relativ trockene Straßenbeläge können eine Winterbereifung notwendig machen.
Die weiche, flexible Gummimischung sorgt für bessere Haftung auf der trockenen Straße – außerdem sorgen die tiefen Profilrinnen für bessere Wasserableitung und verringern so Aquaplaning-Gefahren. Bei Schnee füllt sich die tiefere Profilierung – und weil Schnee bestens auf Schnee haftet, entwickelt sich ein verbesserter Grip auch auf der verschneiten Fahrbahn.

 

Vorteile und Nachteile

Kälte, Regen, Eis und Schnee? Die Winterbereifung sorgt für eine gute Fahrbahnhaftung, wenn die weniger profilierten Sommerreifen mit ihrer abweichenden Materialmischung längst an ihre Grenzen gekommen sind. Zusätzlich verkürzt sie die Bremswege, sorgt für präzises Lenkverhalten und für Stabilität in der Fahrspur.
Andererseits hat ein Satz Winterbereifung sowohl in der Anschaffung als auch in der Lagerung seinen Preis. Nichtsdestotrotz ist sie auch in verschiedenen benachbarten Ländern wie Schweden, Finnland, Norwegen, Österreich, Luxemburg, Slowenien, Tschechien und Slowakei und nach entsprechender Ansage in Frankreich und Italien vorgeschrieben.
Bei Temperaturverhältnissen oberhalb von 15 °C können sich bei Winterbereifung verlängerte Bremswege und ein jeweils erhöhter Treibstoffverbrauch ergeben.
Deshalb sollten die Reifen für den Winter rechtzeitig gegen Sommerreifen ausgetauscht werden – leicht zu merken ist die Faustregel: O bis O – von Oktober bis Ostern.

 

Die Höchstgeschwindigkeiten

Winterbereifung unterliegt einer Höchstgeschwindigkeitsbegrenzung. Dabei existieren unterschiedliche Grenzwerte. Liegt die zugelassene Höchstgeschwindigkeit der Reifen unterhalb der Fahrzeugwerte, können die Reifen dennoch aufmontiert werden. Allerdings soll ein Aufkleber im unmittelbaren Sichtfeld der Fahrerin bzw. des Fahrers die zulässige Winterreifen-Höchstgeschwindigkeit angeben. Bußgelder können fällig werden, wenn dieser Sticker fehlt.

 

Wie bezeichnet der Gesetzgeber den Begriff Winterreifen?

Nach § 2 Abs. 3a StVO werden Reifen gefordert, welche die in europäischen Richtlinien definierten Eigenschaften erfüllen (M+S-Reifen).
Danach sind M+S-Reifen solche, bei denen das Profil der Lauffläche und die Struktur so konzipiert sind, dass sie vor allem auf Matsch und frischem oder schmelzendem Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen. Das Profil der Lauffläche der M+S-Reifen ist im Allgemeinen durch größere Profilrillen und/oder Stollen gekennzeichnet, die voneinander durch größere Zwischenräume getrennt sind, als dies bei normalen Reifen der Fall ist.

 

Fazit zum Winterreifen

Winterbereifung sorgt für verbesserte Fahrbahnhaftung, mehr Fahrzeugstabilität und besseres Lenkverhalten. Sie sorgt für Sicherheit in der kalten Jahreszeit. Allwetterreifen können bei gemäßigten Temperaturen eine gute Alternative sein. Wer trotz entsprechender Witterungs- und Fahrbahnverhältnisse mit Sommerreifen fährt, kann mit Bußgeld belegt werden.

 

Winterreifen, das sollte man wissen!

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